BEI LICHT BETRACHTET – TEIL 3

10. Oktober 2018 / Aktuell

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„Ich fühle mich hier sehr wohl“, sagt André Breitbarth über seine Wahlheimat Hannover. Bild: Micha Neugebauer.

Hannover und Sport – diese Kombination passt auf vielen Ebenen einfach perfekt zusammen. Dass die niedersächsische Landeshauptstadt auch gut und gerne den Titel Sportstadt tragen könnte, wird nicht zuletzt an den Beispielen Hannover 96 und TSV Hannover-Burgdorf – 96 spielt bekanntlich in der Fußball-Bundesliga, die Recken aus Burgdorf im handballerischen Pendant – deutlich. Doch Hannover hat noch viel mehr Spitzensport der Extraklasse zu bieten als den, der in diesen beiden Clubs seit vielen Jahren, teilweise schon seit Jahrzehnten, zelebriert wird.

Drei Beispiele, die nicht im ständigen medialen Fokus wie die beiden genannten Vereine stehen, sind jeweils Einzelsportler – und ganz eng mit Hannover verbunden. Zumindest seit einigen Jahren, denn von den drei besagten Sportlern stammt keiner gebürtig und ursprünglich aus der Hauptstadt Niedersachsens oder ist hier aufgewachsen. Ihre Namen: Ruth Sophia Spelmeyer, André Breitbarth und Igor Wandtke. Während Ruth Sophia Spelmeyer sich der Leichtathletik verschrieben und dort ihre sportliche Heimat im Bereich des Laufens gefunden hat, sind André Breitbarth und Igor Wandtke noch kämpferischer unterwegs. Der Grund: Die beiden Männer sind überaus erfolgreiche Judoka.

TEIL 3 – ANDRÉ BREITBARTH
„MENTAL STARK UND IM KOPF VOLL DABEI“

Bankdrücken als Maximalkrafttraining – Kraft ist eine der leistungsbestimmenden Komponenten im modernen Judo. Bild: Micha Neugebauer.

Ebenfalls mittlerweile Hannoveraner ist André Breitbarth, der als einer der besten deutschen Judoka in der Leistungsklasse über 100 Kilogramm gilt. Ursprünglich stammt Breitbarth allerdings aus Leiferde, einem kleinen Dorf in der Nähe von Gifhorn. „Deshalb hatte ich zunächst keine Bezugspunkte zu Hannover“, gibt er zu, sagt aber auch: „Ich wohne seit 2007 in Hannover und habe dort über die Jahre viele Freunde kennengelernt und tolle Erlebnisse gehabt. Ich fühle mich hier sehr wohl.“ Zum Judo kam der heute 28-Jährige einst durch seine Schwester, die vor ihm damit begonnen hatte, den Sport zu betreiben. „Irgendwann habe ich ihr beim Training zugeschaut und dann wollte ich das auch machen“, so Breitbarth, der sich selbst als „zielorientiert und ehrgeizig wie jeder andere Sportler auch“ beschreibt. „Ich denke“, erklärt er weiter, „dass sich die meisten Sportler da nicht viel nehmen.“

Werfen, fallen, hebeln – André Breitbarth perfektioniert seine Technik im Trainingslager in Tsukuba/Japan. Bild: Micha Neugebauer.

Größte Erfolge des Hünen waren Rang drei bei der Europameisterschaft (2014), Platz fünf bei der Weltmeisterschaft (2015) sowie die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro. „Mein Ziel ist es, eine WM-Medaille und eine Medaille bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio zu erkämpfen“, blickt André Breitbarth in die nähere Zukunft voraus.

Text: Rouven Theiß

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