ERGÄNZUNG IM KOMMUNIKATIONSMIX

28. März 2019 / Im Gespräch

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Timo Lommatzsch ist seit über 20 Jahren in der digitalen Kommunikation aktiv. Seit mehr als 10 Jahren berät er Unternehmen und Organisationen in zeitgemäßer digitaler Kommunikation rund um Content und Influencer Marketing. Aktuell ist er Geschäftsführer der Agentur MT-Medien in Hannover und veröffentlicht einen Podcast zum digitalen Wandel in der Kommunikation.


Ab wann gilt man als Influencer?
Unter dem aktuellen Verständnis ist ein (Social Media) Influencer jemand, der durch die Veröffentlichung von Social-Media-Inhalten viele Menschen erreicht und diese Menschen bzgl. ihres Wissens, ihrer Meinung und/oder ihres Konsumverhaltens beeinflusst. Die Frage ist nun, was bedeutet „viele Menschen“? Man unterscheidet hierbei je nach Reichweite und Engagement der Fans zwischen Nano, Micro, Macro bis hin zu Mega und Star Influencern. Wobei auch Nano Influencer mit 500 oder 1.000 echten Followern/Fans zum Beispiel auf lokaler Ebene oder in einem spitzen Special-Interest-Bereich äußerst relevant sein können.

Wie profitieren Unternehmen vom Influencer-Marketing?
Unternehmen geht es immer darum, Aufmerksamkeit und Relevanz für ihre kommunikativen Botschaften bei den Zielgruppen zu gewährleisten. In Zeiten einer äußerst heterogenen, fragmentierten Mediennutzung mit unzähligen Online- und Offline-Medien, die uns überfluten, und gleichzeitig sinkenden Reichweiten der Massenmedien, ist Influencer Marketing – wenn es richtig umgesetzt wird – eine äußerst spannende, sinnvolle Ergänzung im Kommunikationsmix. Gutes Influencer Marketing gewährleistet die tatsächliche Aufmerksamkeit für die Unternehmensbotschaften und gleichzeitig die nötige Relevanz in Tonalität und Ansprache der Zielgruppen. Zudem kann zusammen mit den Influencern authentischer, wertvoller Content kreiert werden, der auch jenseits der „klassischen“ Influencer-Kooperation weiter verwendet werden kann.

Instagram, Pinterest, Facebook oder YouTube – welcher Kanal wofür?
Das kann man pauschal nicht beantworten und viele Influencer sind auch auf mehreren Kanälen unterwegs. Es kommt immer auf die Zielgruppe und Ziele des Unternehmens an. Bei Pinterest und Blogs ist besonders spannend, dass diese eine sehr gute Google-Sichtbarkeit haben, wir also auch jenseits der aktuellen Follower und Fans der Influencer noch viele Menschen durch gute Google Rankings des Influencer Contents erreichen können. Gleiches gilt für YouTube in der Bewegtbild-Suche. Auf Instagram bekommen wir viel schneller viel mehr Interaktionen und bei Facebook können wir im Targeting sehr genau Zielgruppen ansprechen und schneller per Verlinkung in LEADs, also qualifizierte Neukundenkontakte, verwandeln. Am Ende geht es aber eher darum, die richtigen Influencer zu finden und gemeinsam die richtigen Inhalte zu kreieren. Wie und wo diese Inhalte dann ausgespielt werden, ist nachgelagert.

Wie wird sich die Bloggerszene in den nächsten Jahren verändern?
Zurzeit wird sehr viel Geld ins Influencer Marketing umgeschichtet, was leider auch zu sehr vielen sinnlosen, ineffizienten Kampagnen und Kooperationen führt. Wir erleben aber gerade eine starke Lernkurve auf allen Seiten, sodass sich die Influencer und Unternehmen weiter professionalisieren werden. Auch die valide Evaluation wird weiter zunehmen. Heutzutage wissen zum Glück die meisten, dass Reichweiten- und Engagement-Zahlen ganz einfach manipuliert werden können und dass es der richtigen Tools und eines fundierten Know-hows bedarf, die „echten“ Influencer zu identifizieren und dabei verlässliche Reichweiten und Kennzahlen eruieren zu können. Diese fundierte Evaluation wird weiter zunehmen und nachgefragt werden, genauso wie der Trend, dass die Influencer Inhalte auch jenseits ihrer eigenen Kanäle für die Unternehmen produzieren.

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Der Artikel „Nur einen Klick entfernt“ zum Interview ist ebenfalls auf unserer Website veröffentlicht.

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