Celle zeigt vorbildlich, wie der Begriff „Nachhaltigkeit“ mit Inhalt und Leben gefüllt werden kann. Und das bereits seit 2017, denn die niedersächsische Stadt erhielt als erste in Norddeutschland das Zertifikat „Nachhaltige Destination“. Diese Auszeichnung war Ehre und Ansporn zugleich, und so verwundert es nicht, dass Celle in diesem Jahr erneut zertifiziert wurde.
Regionale Stärken fördern
Schon im Jahr 2016 nahm der Celler Nachhaltigkeitsrat seine Arbeit auf, er lenkt und fördert seither die stetige Weiterentwicklung. Gerade das Thema Nachhaltigkeit eignet sich wie kein zweites dazu, die Stärken regionaler Akteure sichtbar zu machen. Kurze Wege, Austausch auf Augenhöhe und ein gemeinsames Ziel beflügeln – kurz gesagt: Für die Menschen vor Ort ist Nachhaltigkeit eine Herzensangelegenheit. Das beschränkt sich nicht nur auf Stadt und Umland als nachhaltiges Reiseziel, sondern geht inzwischen viel weiter. Die nachhaltige Destination macht sich für regionale Produkte stark, vermeidet lange Transportwege und unterstützt so ganz bewusst die örtlichen Erzeuger und deren Produkte.
Ökostrom made in Celle
Die Stadtwerke Celle spielen als ortsansässiger Energieerzeuger eine entscheidende Rolle. Sie setzen vor Ort auf Verkauf, Vertrieb und Produktion von Ökostrom. Erzeugt wird er beispielsweise mit Hilfe von Photovoltaik-Anlagen in der Stadt, wie auf der P+R Anlage am Celler Bahnhof. Die CO2-Ersparnis beläuft sich dadurch auf jährlich 403 Tonnen. Ein Wasserkraftwerk vis-à-vis des Celler Schlosses erzeugt außerdem jedes Jahr 2,5 Millionen KWh nachhaltigen Strom, wodurch abermals über 1.800 Tonnen CO2 eingespart werden. Den eigenen Ökostrom bieten die Stadtwerke nicht nur ihren Kunden an, er steht an E-Tankstellen in den Parkhäusern Nordwall, Südwall sowie der Tiefgarage der Celler Congress Union kostenfrei zur Verfügung. Besonderes Highlight dabei: Es können neben E-Autos auch E-Bikes geladen werden. Auch an Schließfächer mit Lademöglichkeiten für E-Bike-Akkus haben die Stadtwerke gedacht.
Als Celler Wasserversorger setzen sich die Stadtwerke darüber hinaus für den Erhalt und die Pflege des Wasserschutzgebiets Henneckenmoor ein, was den Schutz dieses Lebensraumes und den Erhalt gefährdeter Tier- und Pflanzenarten bedeutet.
Nachhaltigkeit leben
Auch die Tochtergesellschaften der Stadtwerke Celle, wie das Celler Badeland, die Celler Parkbetriebe und der Wohnmobilstellplatz leben die Nachhaltigkeit. Letzterer ist besonders bei Touristen sehr beliebt, die Celle als nachhaltige Destination zu allen Jahreszeiten schätzen. Schon seit 2018 werden bei beliebten Veranstaltungen wie dem Weihnachtsmarkt lediglich Betreiber zugelassen, die Mehrweggeschirr oder rottefähiges Einweggeschirr verwenden. Im vergangenen Jahr sind Trinkbrunnen in der Innenstadt installiert worden, um Besuchern wie Einheimischen umweltfreundliche Refill-Angebote unterbreiten zu können.
Diese Beispiele nachhaltigen Handelns verdeutlichen, dass Celle eigene nachhaltige Wege beschreitet und sich seiner Vorbildfunktion bewusst ist. Dazu zählen insbesondere Pflege und Erhalt des kulturellen Erbes und der gemeinsamen Lebensgrundlage: Gemeint sind die denkmalgeschützten Fachwerkhäuser und Gebäude sowie die einzigartige Natur mit Heidelandschaft und Flussauen. Gemeinsam füllen die Partner der Stadt, ob Stadtwerke, Badeland, Hotels, Restaurants oder auch lokale Händler und weitere Dienstleister, das nachhaltige Konzept mit Leben und führen es zum Wohle aller kontinuierlich fort.