Faire Woche in der Region Hannover: Fair statt mehr

16. September 2020 / Aktuell

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Wer Produkte mit dem Fairtrade-Siegel kauft, setzt sich für bessere Preise für Kleinbauernfamilien und menschenwürdige Arbeitsbedingungen auf Plantagen in Entwicklungs- und Schwellenländern ein. Bild: TransFair e.V./Ilkay Karakurt

Vom 11. bis 25. September findet unter dem Motto „Fair statt mehr“ die Faire Woche – die größte Aktionswoche des Fairen Handels – statt. Der Corona-Pandemie zum Trotz zelebriert die Faire Woche 2020 das fünfzigjährige Bestehen der Fair-Handels-Bewegung in Deutschland und rückt die ursprüngliche Vision des Fairen Handels mit neuer Dringlichkeit in den Fokus: allen Menschen unabhängig ihrer Herkunft ein gutes Leben zu ermöglichen. Auch in der Region Hannover wird die Faire Woche mit zahlreichen Veranstaltungen und Aktionen gefeiert.

Die Faire Woche informiert mit jährlich 2.000 bis 2.500 Veranstaltungen bundesweit über den Fairen Handel in Deutschland und weltweit. Alle Veranstaltungen sind übersichtlich in einem Veranstaltungskalender aufgelistet. In Hannover werden die Aktionen und Veranstaltungen durch das Agenda21- und Nachhaltigkeitsbüro, den Wissenschaftsladen Hannover, den Allerweltsladen sowie weiteren Kooperationspartnern koordiniert. Das Programm ist so vielfältig wie der Faire Handel: Die Veranstaltungen in der Region Hannover reichen vom Kochduell mit Schülerinnen und Schülern, fairem Frühstück, Poetry-Slam, Modenschau bis zu Table-Quiz, Geocaching, Graffiti-Aktion oder Krimi-Dinner.

Picknick-Wettbewerb MundGERECHT

Bis zum 28. September kann noch am Picknick-Wettbewerb MundGERECHT teilgenommen werden: ein faires Picknick zusammenstellen, in Szene setzen und einige schöne Fotos knipsen. Diese mit der persönlichen Vervollständigung des Satzes „Unser Picknick ist MundGERECHT, weil …!“ an nachhaltigkeit@hannover-stadt.de schicken und bei Instagram mit dem Hashtag #fairewochehannover oder bei Facebook mit einer Markierung @nachhaltigkeitsbuero.lhh posten. Unter den schönsten Einsendungen werden kleine Preise wie ein fairer Picknick-Korb, Brotdosen, Stoffbeutel und natürliche faire Snacks verlost.

Krimidinner-Spiel: Tödliche Enthüllungen

„Tödliche Enthüllungen – Mord in Schokistedt“ ist das erste faire Krimidinner-Spiel der Landeshauptstadt Hannover. Das Agenda 21- und Nachhaltigkeitsbüro hat das Spiel gemeinsam mit dem Verlag Ausbrecher und Komplizen entwickelt. Der Faire Handel bildet den Hintergrund, vor dem sich die Krimihandlung entfaltet. Neben Informationen zum Fairen Handel sind auch ansprechende Rezeptideen für den gemeinsamen Krimiabend enthalten. Alle notwendigen Unterlagen können als zip.-Datei heruntergeladen werden.

Bild: Weltladen-Dachverband/A. Stehle

50 Jahre Fairer Handel in Deutschland

Der Faire Handel ist Anfang der 70er-Jahre in Europa als Antwort auf die Ungerechtigkeit des Welthandels entstanden. Als Initialzündung in Deutschland gelten die von kirchlichen Jugendgruppen organisierten „Hungermärsche“, an denen 1970 ca. 30.000 Menschen teilnahmen. Ihr Protest richtete sich gegen die wachsende Benachteiligung von Produzenten aus dem Globalen Süden am Weltmarkt. In den Folgejahren boten immer mehr Aktionsgruppen und Weltläden fair gehandelte Waren an, die ersten Fair-Handels-Organisationen wurden gegründet.

Heute profitieren rund 2,5 Millionen Kleinbauern und Kunsthandwerkern sowie deren Familien vom Fairen Handel. „Wir haben in den vergangenen fünfzig Jahren viel erreicht. Doch gleichzeitig sind die Herausforderungen auf dem Weg zu einem gerechten Welthandel gewachsen“, konstatiert Andrea Fütterer, Vorstandsvorsitzende des Forum Fairer Handel. „Die Auswirkungen der Corona-Krise, der Klimawandel sowie der Preisverfall bei Kaffee, Kakao und anderen Rohstoffen gefährden die Existenz von Millionen Kleinproduzentinnen und -produzenten. Es wird immer deutlicher: Wir brauchen dringend effektive politische Lösungen im Kampf gegen diese Entwicklungen.“

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