Bienen sind wichtige Bestäuberinsekten und sorgen für eine ökologische Vielfalt. Rund 80 Prozent aller Nutz- und Wildpflanzen werden von der Honigbiene bestäubt.
Einer, der sich gut mit Bienen auskennt und mehrere Bienenvölker besitzt, ist Jan Gronwald. Der 48-Jährige ist seit etwa 20 Jahren begeisterter Hobbyimker und begleitet Menschen mit Behinderung an ihrem Arbeitsplatz bei den Hannoverschen Werkstätten. Dort will er seine Begeisterung für Honigbienen mit den Werkstattmitarbeitern teilen.
„In einem ersten Schritt“, erläutert Gronwald, „sollen Mitarbeiter der Hannoverschen Werkstätten in einem Bildungsangebot die Imkerei erlernen.“ Ziel des Projektes sei es, Menschen mit Behinderung für Bienen zu begeistern, damit sie eine eigene Imkerei betreiben könnten. In einem zweiten Schritt werde eine Zusammenarbeit mit Schulen angestrebt. Schulen, die eine Bienen-AG haben, erhalten auf Wunsch Bienenkästen, die in den Werkstätten gefertigt werden. Darüber hinaus könnten Mitarbeiter der Werkstätten die Schulen besuchen, den Schülern erörtern, wie das Imkern funktioniert, wie Bienenvölker gepflegt werden, aber auch welche bedeutende Rolle Bienen im Ökosystem haben. „Diese Maßnahme ist eine wichtige Form der Inklusion“, bekräftigt Gronwald. Menschen mit Behinderung könnten ihr Wissen an Schulen weitergeben. Sie seien in einer anderen Rolle, würden den Schülern auf Augenhöhe begegnen und könnten Selbstbewusstsein entwickeln. Denkbar wäre, wenn die Zusammenarbeit mit den Schulen gut klappt, Ableger von den Bienenvölkern an die Schulen auszuleihen. In Kooperation mit dem Schulbiologiezentrum wird der Kontakt zu den Schulen hergestellt.
Auftakt für dieses inklusive Projekt, das erstmals in den Hannoverschen Werkstätten stattfindet, ist der Bienentag in Döhren. Am Sonnabend, 14. Mai, ab 13 Uhr, können sich Besucher auf dem Gelände der Freizeit- und Sportgemeinschaft, Gräserweg, über Bienen informieren, an Bastelaktionen teilnehmen, Insektenhotels begutachten sowie Honig aus der Döhrener Leinemasch kaufen. Stündlich gibt es Bienenführungen und viele Infos rund ums Imkern, Bienen und Insektenschutz. Für das leibliche Wohl wird mit Bienenstich, Bratwurst und weiteren Getränken gesorgt. Höhepunkt des Bienentages ist der Einzug eines Bienenschwarms in seinen neuen Bienenstock. Die Bienen der Hannoverschen Werkstätten stehen bereits in der Leinemasch.
Eigentlich sollte diese Maßnahme bereits vor zwei Jahren beginnen, aber wegen Corona musste das Projekt immer wieder verschoben werden.
Text: Ingrid Hilgers, Hannoversche Werkstätten