Lockruf des Südens
Bilder: Wolfgang Groeger-Meier
Traumstraßen … Viele denken da vermutlich sofort an den Highway One, die Route 66 oder die Grande Corniche – aber gibt es nicht auch Traumstraßen in Deutschland? Dieser Frage ist Fotograf Wolfgang Groeger-Meier nachgegangen und hat sich auf die Reise begeben: Seit Frühjahr 2017 reiste er in mehreren Etappen auf der Bundestraße 3. 800 km von Norden nach Süden, von Buxtehude bis Basel – quer durch Deutschland. In einem grünen BMW 2002 und immer in Begleitung von Freunden, die die Reise textlich festgehalten haben. Die Bilder, Eindrücke, Geschichten und Erlebnisse hat er in seinem Buch „Lockruf des Südens“ festgehalten.
radius/30: Herr Groeger-Meier, wie sind Sie auf die Idee gekommen, eine Bundesstraße zu porträtieren?
Wolfgang Groeger-Meier: Ich habe viele Reisen über Traumstraßen gemacht: in Frankreich, Italien, den USA, Japan. Zwei Reisebücher habe ich besonderen Straßen in Frankreich und Italien gewidmet. Nun wollte ich über eine Traumstraße in Deutschland berichten. Eine deutsche Route 66.
Warum ich Ihnen das hier erzähle? Weil es um das Band geht, das Band zur Heimat. Ein ganz schön zähes Teil, denn selbst wenn man es ordentlich dehnt oder mal ein bisschen schlapp werden lässt, es bleibt, vergeht nicht.
Jörn Thomas, Lockruf des Südens
Warum gerade die B3?
In meinem zehnten Lebensjahr ist meine Familie in die Nähe von Hannover gezogen. Die Bundesstraße 3 war nicht weit weg. Auf Urlaubsfahrten habe ich die Straße kennengelernt. Später zog ich nach Hamburg und fuhr öfter auf der B3 über Celle und Soltau nach Hamburg. Freunde und Familie leben in Frankfurt und Freiburg, so lernte ich die B3 weiter im Süden kennen.
Warum mit einem BMW 2002 – was ist seine Geschichte?
Auf der Deutschlandreise wollte ich gerne ein komfortables und sportliches Auto fahren. Der 2002 war die richtige Wahl. Das Auto war in den 1970er Jahren die erste sportliche und familientaugliche Limousine in Deutschland. Viele Menschen kennen das Auto und verbinden positive Erinnerungen mit dem 02er, so kamen wir oft durch das Auto mit Menschen ins Gespräch.
Welches Erlebnis ist Ihnen am meisten im Gedächtnis geblieben?
Es sind oft Begegnungen mit Menschen, die ich unterwegs getroffen habe. Leute, die mich auf das Auto angesprochen haben, weil sie Erinnerungen mit dem Auto verbinden. Beeindruckend war auch oft die Natur, wie das Fotografieren der Allee bei Pattensen im Sonnenaufgang, oder die Fahrt durch die Weinberge im Markgräflerland.
Lieben, Leben und Tod – auch das ist die B3. Noch häufiger als einer dieser mobilen Eroscenter stehen Holzkreuze am Wegesrand.
Margret Hucko, Lockruf des Südens
Die Bundesstraße 3
Die Bundesstraße 3 zieht sich als Lebensader von Nord nach Süd durch Deutschland. Eine Deutsche Traumstraße. Auf rund 800 Kilometern verläuft die Bundesstraße 3 von Buxtehude bei Hamburg nach Weil am Rhein an der Schweizer Grenze bei Basel. Sie durchquert die norddeutsche Tiefebene auf langen schnurgeraden Straßen quer durch die Lüneburger Heide und führt weiter über Hannover, durch das Calenberger Land über Göttingen und Kassel nach Frankfurt. Von dort aus führt sie entlang der Weinberge immer Richtung Süden über Darmstadt, Heidelberg und Freiburg ins Markgräflerland. Früher war sie eine bedeutende Handelsstraße der Römer und verband Genua mit Lübeck.
In den 1950er-Jahren galt die B3 in Norddeutschland als gefährlichste Fernstraße der BRD. Denn sie verlief teilweise durch Ortschaften auf Kopfsteinpflaster, das bei Regen extrem rutschig wurde. Ampelanlagen an den Kreuzungen fehlten. Die Kreuzung der B3 und der B 75 am Trelder Berg bei Buchholz galt lange als „Todeskreuzung“. Den Hannoveranern ist die B3 vertraut, denn sie führt mitten durch das Stadtgebiet. Im Norden kommt sie als „Moorautobahn“ aus Richtung Celle, überquert die Ricklinger Teiche und führt südlich des Maschsees vorbei. Am Landwehrkreisel in Ricklingen weist sie den Weg Richtung Süden.
www.bundesstrasse3.de
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