Park and Ride in der Region Hannover wird digital

04. Mai 2021 / Aktuell

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Der Park-and-Ride-Parkplatz in Dedensen-Gümmer ist eine der fünf Pionier-Anlagen zur digitalen Erfassung der Auslastung.

Die Region Hannover will durch die Digitalisierung von Park-and-Ride-Anlagen (P+R) über die Verkehrsmanagementzentrale Niedersachsen/Region Hannover (VMZ) den Autoverkehr gezielt auf freie P+R-Plätze lenken. In dem vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur geförderten Projekt wurde an fünf „Pionier“-Anlagen Sensorik zur Erfassung der Belegung installiert.

Die VMZ erfasst digital die Auslastung der Stellplätze an den S-Bahn-Stationen Völksen/Eldagsen (233 Plätze), Weetzen (196 Plätze) und Dedensen/Gümmer (102 Plätze) sowie an den Stadtbahnhaltestellen Wissenschaftspark Marienwerder (310 Plätze) und Nordhafen (180 Plätze). Die Informationen sind jetzt über die Internetseite der VMZ abrufbar, wie auch Angaben zu Bike+Ride-Anlagen und die Mobilitätsdaten aus den Fahrradzählstellen in der Region Hannover. „Durch ein gutes Angebot und umfassende Informationen wollen wir weitere Menschen zum Umsteigen auf den ÖPNV motivieren. Das spart Zeit und Geld und trägt zu einer erheblichen Verminderung von CO2- und Feinstaub Emissionen bei,“ betont Conrad Vinken, Leiter des Fachbereichs Verkehr der Region Hannover.

Weitere Park-and-Ride-Anlagen in der Region Hannover mit Sensoren ausgestattet

Bei großen Messen, Open Air-Auftritten von Bands wie Rammstein und Guns N’ Roses oder beim Gratis-Fahr’n-Tag 2019 hat sich die smarte Technik schon bewährt. „Bei überregionalen Events wollen wir den Verkehr aus der hannoverschen Innenstadt heraushalten und gezielt auf freie P+R-Plätze lenken und Informationen über eine Weiterreise mit dem ÖPNV geben“, erläutert Ulf-Birger Franz, Verkehrsdezernent der Region Hannover. Nun wird das Projekt auf Pendlerinnen und Pendler ausgeweitet. Weitere P+R-Anlagen mit attraktivem ÖPNV-Angebot und guter Erreichbarkeit vom Hauptverkehrsstraßennetz sollen nach und nach mit Sensoren ausgestattet werden.

Digitalisierung der Verkehrslage

Die VMZ nutzt zur Lenkung der An- und Abreiseverkehre eine speziell auf die Anforderungen der Besucherinnen und Besucher adaptierte Version der Navigations-App „NUNAV“ der hannoverschen Firma Graphmasters. Die App ermöglicht es, direkt aus der VMZ, ohne Zeitverzug – online – auf Änderungen in der Verkehrslage, der Parkplatzsituation oder dem ÖPNV-Angebot zu reagieren und das Routing entsprechend zu steuern. „Mit unserem Wissen über die Verkehrslage auf den Zulaufstrecken in Richtung Hannover können wir die Verkehre gezielt auf freie P+R-Plätze mit attraktivem ÖPNV-Anschluss lenken und bereits vor und während der Anreise Informationen zur Auslastung geben“, sagt Thomas Seidel von der VMZ.

Verkehrssicherheit und Mobilität

In der radius/30 Ausgabe 1/2019 macht Redakteur Rouven Theiß im Artikel „Aktiv im Auftrag der Verkehrssicherheit“ deutlich, welchen entscheidenden Beitrag die Verkehrsmanagementzentrale Niedersachsen/Region Hannover (VMZ) zum Thema Verkehrssicherheit rund um Hannover leistet. Bei der Verkehrsmanagementzentrale handelt es sich um einen Verkehrswarndienst, der den Radiosendern alle eingehenden verkehrstechnischen Meldungen über besondere Gefahrensituationen sofort zur Verfügung stellt. Als besondere Gefahrensituationen gelten zum Beispiel Personen, Gegenstände und Tiere auf der Fahrbahn, Staus, Unfälle, Geisterfahrer und Straßensperrungen. Die Informationen erhält die VMZ sowohl durch die entsprechenden Polizeidirektionen als auch über Angestellte der Autobahn- und Straßenmeistereien, den ADAC und private Rundfunkanstalten. Wer also während der Autofahrt Radio hört, bekommt entsprechende Informationen direkt aus der Verkehrsmanagementzentrale.

Die Einrichtung ist als Nachfolgeorganisation der Move GmbH (Gründung vor der Expo 2000) von den Kooperationspartnern Region Hannover, Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung im Jahr 2004 übernommen worden. Besonders ist dabei: Die insgesamt rund 35 dort im administrativen und operativen Bereich tätigen Personen arbeiten im Drei-Schicht-Betrieb rund um die Uhr an sieben Tagen die Woche, wobei in der Regel mindestens drei bis sechs Operatoren im Einsatz sind. „Nahezu alle Tätigkeiten der Verkehrsmanagementzentrale und der Betriebs- und Tunnelzentrale dienen der Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrsablaufes, um die Verkehrsteilnehmer zu leiten, zu lenken und vor Gefahren wie Unfällen, Baustellen, Staus und Geisterfahrern zu warnen“, konstatiert Kai-Uwe Hauck von der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr.

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