Wie lebt es sich im Tiny-House?

17. November 2021 / Bauen und Wohnen

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Seit Anfang August lebt Frederik Ast im Tiny-House. | Foto: hanova/Stabil & Grazil

700 Interessentinnen und Interessenten, viele kreative Bewerbungen und vier Tiny-Houses. hanova hat den Trend erkannt und in einem grünen Hinterhof Hannovers erste Tiny-House-Siedlung realisiert – ein Paradebeispiel für innovative und schnell umsetzbare Nachverdichtung auf dem eigenen Grundstück. Die kompakten Wohnwürfel, Modell „KODA Loft“ von Kodasema, bieten eine zukunftsweisende Möglichkeit, Flächen zu nutzen, die für den klassischen Geschosswohnungsbau nicht nutzbar sind.

Das Angebot für alternative und innovative Wohnstiltypen kommt an, die Neumieterinnen und Neumieter sind nach den ersten Wochen in ihrem neuen Zuhause glücklich. Auch die Lage punktet: idyllisch im Innenhof gelegen und dennoch fußläufig von der Innenstadt entfernt. Der ökologische Grundgedanke dieses Projektes wird durch ein Mobilitätskonzept und passende Sharing-Angebote der hanova SERVICES ergänzt. Wir haben mit dem Neumieter Frederik Ast, Student der Landschaftsarchitektur und Umweltplanung, über seine neue Lebenssituation im Tiny-House gesprochen.

Hallo, Herr Ast, Sie sind Anfang August eingezogen, wie geht es Ihnen in Ihrer neuen Wohnung – haben Sie sich gut eingelebt?

Hallo! Ich muss sagen, ich habe mich ganz fantastisch eingelebt. Ich hatte zwar anfangs das Gefühl, dass ich am nächsten Morgen auschecken muss, weil die Wohnung noch einen Urlaubscharakter hatte. Das Gefühl konnte ich aber mittlerweile ablegen und kann jetzt sagen, dass das hier mein Zuhause geworden ist.

Wie war der erste Abend in Ihrem neuen Zuhause?

Den ersten Abend habe ich hier drinnen mit mehreren Freunden verbracht und sie nach dem Umzug auf einen Burger eingeladen – alle haben sich irgendwie in dem Raum verteilt. Das hat für mich bewiesen, dass man auch auf kleinem Raum gesellig leben kann.

Hatten Sie direkt eine Vorstellung, wie Sie Ihr Tiny-House einrichten?

Ich habe mir tatsächlich früh einen maßstabsgetreuen Plan abgezeichnet und ein paar Gegenstände platziert. Anfangs war ich schon überrascht, wie viel Platz ein Schreibtisch einnehmen kann. So platziert vor der großen Fensterfront, bin ich aber sehr zufrieden.

Was gefällt Ihnen an Ihrem minimalistischen Haus am meisten?

Das Raumkonzept gefällt mir am meisten, weil es die Quadratmeter völlig irrelevant erscheinen lässt. Durch das Fenster ist die Barriere nach draußen zum Garten viel geringer, die anderen Wände geben mir Sicherheit und fast schon das Gefühl eines Kokons. Das Tiny-House lebt von der großen Fensterfront und den hohen Decken. Deswegen habe ich auch überhaupt nicht das Gefühl, eingeengt zu sein.

Mussten Sie sich vor Ihrem Einzug in das Tiny-House einschränken?

Ja, ich musste mein Hab und Gut etwas reduzieren und überlegen, was ich mitnehme. Ein paar Möbelstücke hätte ich hier nicht unterbekommen, die sind noch in meiner vorherigen WG untergebracht und werden in Zukunft noch ein neues Zuhause finden.

Das knapp 28 qm große Tiny-House KODA Loft vereint nordisches Feeling und feinstes Design.

Auf was könnten Sie nicht verzichten?

Es gibt auf jeden Fall ein paar Gegenstände, die für mich eine persönliche Geschichte erzählen oder die ich geschenkt bekommen habe, auf die ich nicht verzichten könnte. Dafür habe ich auf meiner Kommode etwas Platz geschaffen.

Was ist aus Ihrer Sicht der Vorteil an einem Tiny-House?

Ich habe mich durch den Umzug aus meiner vorherigen WG in das Tiny-House sogar vergrößern können – von knapp 14 Quadratmetern auf das Doppelte. Durch den zwar etwas kleineren Hausstand und Stauraum bin ich aber öfter dazu angeregt, mich zu hinterfragen: Brauche ich das wirklich? Das hilft mir dabei, den minimalistischen Lebensstil auch zu unterstützen und mit weniger zufrieden zu sein.

Haben Sie bereits einen Lieblingsplatz in Ihrem Häuschen?

Am meisten bin ich aktuell am Schreibtisch. Grundsätzlich ist für mich aber gerade noch jede Ecke und jede Nische spannend, ob Küche oder auch Badezimmer. Der Schreibtischplatz mit der Sicht nach draußen ist aber momentan mein Favorit. Jeden Tag diesen großen, offenen Blick in den Garten zu haben, ist für mich auf jeden Fall ein Gewinn.

Text: hanova
Bilder: hanova/Stabil & Grazil

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