Unterwegs im Naturpark Weserbergland

07. Dezember 2022 / Region

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Das Schlösschen im Kurpark von Bad Nenndorf. Bild: Marie-Christin Pratsch.

Wanderschuhe geschnürt, Proviant eingepackt und auf geht’s. Der Naturpark Weserbergland begeistert als beliebtes Naherholungsgebiet in Niedersachsen und liegt direkt vor den Toren Hannovers. In jeder radius/30 Ausgabe nehmen wir Sie mit auf eine Tour durch die abwechslungsreiche Landschaft – und immer passend zur Jahreszeit. Nachahmung ausdrücklich empfohlen.

Tour 3: Vom Kurpark Bad Nenndorf zum Deister und zurück

Im Jahr 2026 wird in Bad Nenndorf die Landesgartenschau stattfinden. Überzeugen Sie sich, dass der Ort und seine Umgebung schon jetzt einen Ausflug wert sind! Denn das Staatsbad mit seinen prächtigen Kurgebäuden, dem denkmalgeschützten Kurpark und der Süntelbuchenallee sind echte Hingucker. Und im nahe gelegenen Deister können Sie auf drei verschiedenen Rundwegen auf Entdeckungstour gehen.

Los geht’s im Kurpark. Wenn Sie ihn von der Kurhausstraße betreten, treffen Sie auf den „Großen Abwasch“, einen Brunnen, den der renommierte Künstler Timm Ulrichs geschaffen hat. Über die Promenade (hier verläuft auch der Europäische Fernwanderweg E1, siehe Karte) gelangen Sie in den eigentlichen Park, der ab 1792 im Stil eines englischen Landschaftsgartens angelegt wurde. Hier gefallen repräsentative Gebäude wie das Grandhotel Esplanade, das Schlösschen oder der Brunnentempel.

Stationen und Sehenswertes auf der Tour: 1 Kurpark Bad Nenndorf. 2 Süntelbuchenallee. 3 Cecilienhöhe. 4 Belvedereturm. 5 Mooshütte. 6 Teufelsbrücke. 7 Kulturdenkmal Heisterburg. 8 Ausblick Bantorfer Höhe.

Am Landgrafenhaus, kurz vor Ende der Promenade, biegt der E1 nach links ab und führt Sie bergauf zur Süntelbuchenallee. Die Süntelbuche ist eine besondere Form der heimischen Rotbuche. Wegen ihres bizarren, verdrehten Wuchses wurde sie früher „Teufelsholz“ genannt und beinahe ausgerottet. Zum Glück sind einzelne Bäume erhalten geblieben und wurden – wie hier in Bad Nenndorf – sogar gezielt angepflanzt. Weltweit gibt es nirgendwo Süntelbuchen in so großer Dichte und Anzahl wie im Naturpark Weserbergland.

Folgen Sie nun dem E1 zum Galgenberg und weiter über die Bubikopfallee bis zur B65, die Sie an einer Fußgängerampel sicher überqueren. Weiter bergauf geht es durch den hübsch gestalteten Erlengrund mit den gleichnamigen Teichen und unter der A2 hindurch bis zum Waldrand des Deisters. Am dortigen Wanderparkplatz Cecilienhöhe haben Sie die Wahl zwischen drei Rundwanderwegen, die sich auch kombinieren lassen (siehe Karte). Lohnend ist zum Beispiel der Belvedereturm: 1852 erbaut und zwischenzeitlich erhöht, hat man von ihm eine schöne Aussicht und kann nachvollziehen, wie der Deister die letzte Bastion des Deutschen Mittelgebirges bildet und danach die Norddeutsche Tiefebene beginnt.

Weitere Stationen im Deister sind die Mooshütte und die Teufelsbrücke, zwei unter Deisterfreunden beliebte Ausflugslokale. Gut 100 Meter westlich (bergaufwärts) der Teufelsbrücke liegt die Heisterburg, eine Wallburg aus dem 10. Jahrhundert, über die eine Infotafel aufklärt. Empfehlenswert ist, die Bantorfer Höhe in den Rundgang einzubeziehen: Hier hat man nochmals einen schönen Fernblick mit Bank. Außerdem klärt eine Infotafel über den Wandel der Kulturlandschaft am Deisterrand auf. Zurück nach Bad Nenndorf geht es wieder über den E1.

Text: Christian Wiegand

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