Start-ups aus Hannover: Working Moms Hannover

05. Februar 2022 / Wirtschaft

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Der Vorstand der Working Moms Hannover: Sandra Kandzia, zweite Vorsitzende Frauke Wölbert, Schatzmeisterin Katrin Weigt, erste Vorsitzende Meike Müller-Wiegand und Lena Höhnke (v. l.)

Wettbewerbe, Gründercamps, Beteiligungskapital, Seed-Accelerator-Programme … Hannover gilt als „Leuchtturm“ der niedersächsischen Start-up-Cities mit einer hohen Gründungsaktivität. Laut Niedersachsen Startup Monitor ist die Zahl der Startup-Gründungen in Niedersachsen 2020 trotz Krise gegenüber dem Vorjahr um 19 Prozent gestiegen. radius/30 hat sich vier Start-ups aus der Region genauer angeschaut.

Meike Müller-Wiegand: Working Moms Hannover

Meike Müller-Wiegand ist selbst „Working Mom“: Sie ist Mutter einer 7-jährigen Tochter und eines 3-jährigen Sohns. Und sie arbeitet in Vollzeit als Head of Regional Marketing Communications bei Emerson Automation Solutions. Ihr war wichtig, früh wieder in den Job einzusteigen, um den Anschluss nicht zu verlieren. Für sie stand fest, dass sie auch mit Kindern wieder voll arbeiten möchte. „Man gilt häufig leider noch als Exotin, wenn man Kinder und Karriere kombiniert“, erzählt sie. „Genauso fühlte sich aber auch mein Mann als Exot, wenn er während der Elternzeiten als einziger Mann unter Frauen in den Kursen der Kinder auftauchte.“

Ihr Wunsch nach Austausch und Vernetzung mit anderen Müttern, die in Vollzeit arbeiten, wuchs. Zufällig erfuhr sie vom Working Moms e. V. – einem Netzwerk engagiert berufstätiger Mütter. 2007 wurde der erste von heute 13 Vereinen gegründet. Seit Anfang 2009 gibt es auf Bundesebene den „Verband Working Moms e. V.“, unter dessen Dach sich insgesamt rund 600 ambitioniert berufstätige Mütter wiederfinden. Sie alle stehen ein für die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, mehr Gleichberechtigung, wollen Sichtbarkeit schaffen – nicht nur unter Eltern, sondern auch bei Unternehmen und in der Gesellschaft – und Ansprechpartnerinnen sein für künftige und frischgebackene Eltern. Die Vereinsmitglieder sind auf Verbandsebene auch politisch aktiv unter anderem als Initiatorinnen der Berliner Erklärung. Sie ist ein Bündnis von Parlamentarierinnen aller im Bundestag vertretenen Parteien und führenden Frauenverbänden, die die Gleichstellung von Frauen und Männern in allen gesellschaftlichen Bereichen voranbringen wollen.

Meike Müller-Wiegand nahm Kontakt mit dem Netzwerk auf und erfuhr, dass bereits zwei weitere Frauen Interesse an einer Gruppe in Hannover geäußert hatten. So kam sie mit Frauke Wölbert, Geschäftsführerin der Schlütersche Fachmedien GmbH, und Katrin Weigt, Controlling Human Relations bei der Benecke-Kaliko AG, ins Gespräch. Gemeinsam bereiteten sie den Weg für die Gründung eines Vereins in Hannover. „Anfangs war es schwierig wegen der Pandemie“, erzählt Meike Müller-Wiegand. „Aber Stück für Stück sprachen wir weitere Frauen an und der Kreis vergrößerte sich kontinuierlich. Im Oktober dieses Jahres konnten wir schließlich den Verein offiziell gründen.“ Ihre Zielgruppe sind karriereorientierte Mütter aus der Metropolregion Hannover/Braunschweig/Göttingen/Wolfsburg, die in Vollzeit oder vollzeitnah berufstätig sind. Wichtig ist ihnen Vielfalt aus unterschiedlichen Branchen, mit unterschiedlichen Hintergründen und unterschiedlichen Sichtweisen innerhalb des Vereins. Wer mitmachen möchte, füllt einen Fragebogen aus und absolviert ein persönliches Kennenlerngespräch. Nach der Teilnahme an zwei Clubabenden entscheiden dann beide Seiten – Verein und Interessentin – über den Beitritt zu den Working Moms Hannover.

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